Arsenal
Potsdamer Str. 2, 10785 Berlin
Sonntag, 31. Juli 2022, 16:00 Uhr
Die lebendige Vermittlung internationaler Filmkultur ist Aufgabe und
Passion des Arsenal – Institut für Film und Videokunst. Als Forschungs-
und Bildungsstätte, die sowohl regional als auch national und
international arbeitet, schafft die Berliner Institution ein
kommunikatives Netzwerk und ermöglicht Raum für (film)kulturelle
Dialoge.
Kino (Arsenal 1 & 2 und seit März 2020 auch die
digitale Plattform arsenal 3), Festival (Berlinale Forum und Forum
Expanded), Verleih (arsenal distribution) und Archiv bilden die
Arbeitsbereiche des Arsenal. Das kontinuierliche Zusammenwirken und
Ineinandergreifen dieser Bereiche ermöglicht eine multiperspektivische
und nachhaltige Arbeit mit Filmen. Diese Struktur ist konstitutiv für
das Arsenal und weltweit einzigartig.
Seit seiner Gründung 1963 hat
sich das Arsenal kritisch mit der Geschichte des Films und den aktuellen
Entwicklungen des Mediums auseinandergesetzt. Zeitgenössische
gesellschaftliche Diskurse werden abgebildet, reflektiert und
kontextualisiert. Das Arsenal bringt die Expertise vieler Menschen
zusammen – Filmemacher*innen, Künstler*innen, Schauspieler*innen,
Kurator*innen und Forschende –, die interdisziplinär Projekte, Festivals
und Veranstaltungen realisieren. Das Arsenal übernimmt eine
Vorreiterrolle bei der Entwicklung zukunftsorientierter Modelle zur
Kino-,Verleih- und Archivarbeit sowie der zeitgemäßen Aufarbeitung und
Vermittlung von Filmgeschichte vor dem Hintergrund des technischen
Wandels und der aktuellen Bild- und Medienkultur.
Das Arsenal ist
assoziiertes Mitglied der FIAF (Fédération Internationale des Archives
du Film / International Federation of Film Archives). Es ist als
gemeinnütziger Verein organisiert und erfüllt einen kulturellen
(Bildungs-) Auftrag.
Das Kino Arsenal bietet in zwei Sälen ein kuratiertes Programm, das
explizit divers gestaltet ist, indem es Historisches und
Zeitgenössisches, Wissenschaftliches und Populäres, Experiment und Kanon
verbindet – und zwar aus aller Welt. Es versteht sich als sozialer
Raum, an dem anhand von ästhetischen Erfahrungen die Diskurse der
Gegenwart verhandelt werden und als Ort einer kulturellen Praxis, die in
Gesellschaft stattfindet. Die Filme werden nach Möglichkeit in ihrem
jeweiligen Originalformat präsentiert, die Vorführungen kontextualisiert
durch Gespräche mit Filmemacher*innen, Einführungen oder Symposien. Der
Austausch mit dem Publikum ist dabei zentral. Das digitale Programm
arsenal 3 nimmt Bezug auf die Filmreihen im Kino, das Verleihangebot und
die Archivarbeit des Arsenal.
Forum und Forum Expanded stehen für Reflexion des filmischen Mediums,
gesellschaftlich-künstlerischen Diskurs und ästhetischen Eigensinn.
Die in eigener Verantwortung vom Arsenal im Rahmen der Berlinale
präsentierten Programme zielen darauf ab, das Verständnis von Kino zu
erweitern, an die Ränder des Gewohnten zu gehen und Perspektiven zu
eröffnen, mit denen das Kino neu zu begreifen und in Bezug zur Welt zu
setzen ist. Einbezogen wird alles, was dazu beiträgt: gegenwärtiger und
historischer, analoger und digitaler Film, Installationskunst,
Performance und Musik.
Nach 60 Jahren Kino- und Festivalarbeit hat das Arsenal eine 10.000
Titel umfassende Filmsammlung vorzuweisen. Sie ist Ausdruck historischer
Impulse eines avantgardistischen und politischen Kinos, gibt aber auch
Einblick in die Vielfalt zeitgenössischer Werke.
Das Konzept des
Living Archive beschreibt eine archivarische Praxis, die die Bedeutung
eines Archivs in Bezug auf die Gegenwart und auf Zukunftsentwürfe sieht.
Erforschung, Sicherung, Digitalisierung und Restaurierung von
Archivinhalten sind Teil einer partizipativ verstandenen künstlerischen
und kuratorischen Praxis. Das Archiv ist ein offener Ort, an dem
geforscht und gearbeitet, sowie neues hervorgebracht werden kann.
Im
Zentrum steht die kritische Reflexion der Kategorie des filmischen
Erbes im Verhältnis zur Geschichte politischer und ästhetischer
Bewegungen sowie zur Kolonial- und Migrationsgeschichte. Dazu gehört die
Hinterfragung von Begriffen wie „Weltkino“ und „Filmland“, die auch die
Geschichte des Arsenal geprägt haben. Unterstützt wird die Idee einer
transnationalen Praxis des Teilens von Inhalten wie von Strukturen.
Der Campus umfasst Aktivitäten im Bereich Lehre, Forschung und
Vermittlung für Interessierte aller Altersgruppen und richtet sich an
Schüler*innen, Lehrer*innen, Studierende, Filmemacher*innen,
Künstler*innen, Kurator*innen und andere Forschende. Mitarbeiter*innen
des Arsenal sowie externe Gäste sehen sich selbst dabei als Lehrende wie
als Lernende. Die Zusammenführung von Theorie und Praxis, Film und
Wissenschaft ist ein zentrales Anliegen der Institution. Die
theoretische Reflexion des Kinos, seiner Archive und Möglichkeitsräume,
aber auch der praktische Umgang mit analogen Filmformaten und
Digitalisierungen gehören zu den zahlreichen Angeboten von Workshops,
Seminaren, Filmateliers, Summer Schools, Fortbildungen und Kooperationen
mit Film- und Archiv-Studiengängen an deutschen und internationalen
Universitäten, die unter Campus gebündelt werden.
(Quelle: Arsenal-Website)
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City Kino Wedding
Müllerstraße 74, 13349 Berlin
Freitag, 12. August 2022, 20:00 Uhr
Das City Kino Wedding ist ein Programmkino auf dem Komplex des Centre Français de Berlin in der Müllerstraße 74. Der große Gebäudekomplex steht als Ganzes unter Denkmalschutz und diente bis 1992 als Kulturzentrum der französischen Besatzungsmacht. Der seit 2007 nicht mehr genutzte Kinosaal wurde am 13. September 2014 infolge einer Geschäftsidee als Kino neueröffnet.
Das Kino im Centre Français de Berlin war eine multikulturelle Einrichtung, die für Kulturveranstaltungen, Theateraufführungen und Filmvorführungen benutzt wurde. Regelmäßig fanden hier auch Gratisfilmvorstellungen für ein deutsches Publikum statt. Nach Abzug der französischen Truppen wurde das Centre Français de Berlin umgebaut und 1994 wiedereröffnet. Anschließend diente es von 1996 bis 2007 als City Wedding mit dem Schwerpunkt Familienfilm und Arthouse, auch gelegentlich gezeigte Bollywoodfilme fanden ihr Stammpublikum. Danach war das Kino vorerst geschlossen. Kurzzeitig erfolgte 2009 unter dem Namen Eiffelturm-Kino im CFB noch einmal Kinobetrieb. Der Betreiber des Centre ließ den Kinisaal in der folge sanieren, wieder als Kulturort genutzt werden sollte. Auf einer Webseite mit aufgelisteten geschlossenen Berliner Kinos fand die ausgebildete Filmtheater-Managerin Anne Lakeberg den Hinweis, dass eine Bewirtschaftung gesucht wurde. Nach einer Vorortbesichtigung entschloss sie sich, zusammen mit Wiebke Wolter, sich zu bewerben.
Beide Frauen kümmerten sich unter dem Motto „Kiezkultur reloaded“ nun um eine Wiedereröffnung, die am 13. September 2014 stattfand. Die neue Kultureinrichtung erhielt den Namen City Kino Wedding. Zunächst wurden in einer Art Testphase alle zwei Wochen bis Ende des Jahres 2014 regelmäßig ausgewählte Filme zum kleinen Preis gezeigt. Seit Januar 2015 zeigt das Kino jede Woche Donnerstag bis Sonntag ein ausgewähltes Arthouseprogramm.
Im Rahmen der Reihe Berlinale Goes Kiez wurde das City Kino in den Jahren 2016, 2017 und 2019 als Berlinale-Kino bespielt und in den Jahren 2016 und 2017 mit den Kinoprogrammpreisen des Medienboard Berlin Brandenburg sowie des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien ausgezeichnet.
Zur Sicherung der für den Erhalt notwendigen Besucherzahlen organisiert Anne Lakeberg vor allem ein buntes ausgewähltes Filmprogramm, weniger auf die neuesten Filme ausgerichtet. Zusammen mit dem Restaurant gibt es auch Kulinarische Filmabende. Kleinere deutsche Filmproduzenten erhalten bei ihr Starthilfe, indem Uraufführungen stattfinden. Neben der Mitwirkung an der Berlinale machen auch das Jüdische Filmfest, das Arabische Filmfest im City Kino Wedding Station. Das Favourite Films Festival findet ausschließlich hier statt, bei dem die Publikumslieblinge von internationalen Filmfests gezeigt werden. Im August 2019 verließ Wiebke Wolter die Einrichtung, sodass Anne Lakeberg seitdem alleinige Betreiberin ist. Unterstützt wird sie von vier Teilzeit-Mitarbeiterinnen, die den Kartenverkauf und andere Hilfsarbeiten übernehmen.
Der Kinosaal im Obergeschoss des Hinterhauses hat 218 Sitzplätze, was für ein Programmkino relativ groß ist. Zur Ausstattung gehört zudem ein 35-mm-Projektor, der aktuell jedoch nicht genutzt wird,[2] stattdessen wurde mit finanzieller Förderung ein Digitalprojektor angeschafft.
Der Treppenaufgang zum Vorführsaal und das Foyer sind mit Natur-Marmor-Platten ausgelegt, die Decke wird aus bunten Glasquadraten gebildet, die hinterleuchtet sind. Im Vorderhaus des Gebäudekomplexes befinden sich ein französisches Restaurant und ein Hotel.
(Quelle: Wikipedia)
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